Cony Theis

Watching Richard 1, 2008
Watching Richard 1, 2008 Chinesische Tusche und Ölfarbe auf Transparentpapier

cony.theis [at] web [dot] de

Vita
1958 geboren in Ewersbach
1979-89 Studium in Mainz und Düsseldorf
1988 Meisterschülerin bei Prof. Crummenauer, Kunstakademie Düsseldorf
1999 Beginn der künstlerischen Mitarbeit bei Filmen von Jürgen Heiter

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Köln

Preise und Stipendien
2008 Arbeitsstipendium DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Hörstel
2007 Kunst am Bau: künstlerische Gestaltung des Freihofs der JVA Diez
2005 Stipendium Schloss Balmoral
2005 Barkenhoff- Stipendium Künstlerhäuser Worpswede
1989 Lincoln-Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz
1986 Förderpreis der August-Müller –Stiftung

Einzelausstellungen (Auswahl ab 1999)
2009 See me 2, LVR-LandesMuseum Bonn
2009 hambre canina, Schloss Donzdorf
2008 Strandleben, Galerie Hängevoss-Duerkop, Hamburg
2008 zeit richten, Ausstellungshalle und Galerie zum Hof im Reuchlinhaus, Pforzheim
2008 See me, Ludwig Museum Koblenz
2008 Interaktive Portraits, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Hörstel
2007 Ideas of Identities, Artist House, Tel Aviv, Israel (mit Ulrich Langenbach)
2007 Appearance of Risk, Archion Gallery, Givat Haim, Israel (mit Ulrich Langenbach)
2007 Paseos, Galerie Bode Nürnberg/ SWR-Galerie Stuttgart
2006 Double, Galerie Blashofer, Karlsruhe
2006 Trophäen, artothek Köln
2005 Galerie Bode, Nürnberg
2005 Kunstwerk Archiv, Triennale der Fotografie, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg, (mit Nina Rhode)
2005 c.t., Fahrradhalle, Netzwerk Offenbach
2004 Zeit richten, Kunst- und Kunstgewerbeverein Pforzheim e.V.
2004 Schloss Agathenburg, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg
2003 Ehemalige Reichsabtei Aachen-Kornelimünster, Kunst aus NRW
2002 Modell : Porträt, Galerie Albstadt, Städtische Kunstsammlungen
2002 Daily Trail, Städtisches Museum Mülheim an der Ruhr
2001 Meer, Kunstverein Lingen
2000 Häute Porträts, Galerie Hengevoss Jensen, Hamburg
1999 cuti et orbi, Schloss Agathenburg, Agathenburg

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2009 fully booked, ehemaliges Hotel Beethoven, Bonn
2009 Umfeldarbeit – Momentaufnahme Öffentlicher Raum, Deutsche Künstlerbund Projektraum, Berlin
2008 KunstKörperlich-KörperKünstlich Part 2, Menschenbilder zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück
2008 Accrochage, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg
2008 Modelle - Materialisierung von Konzepten, Deutscher Künstlerbund Projektraum, Berlin
2008 Paar/Unpaar, Kunstverein Pforzheim
2008 Frauenbilder, Kunsthalle Lingen
2007 Art Cologne
2007 Hommage à Paula Modersohn-Becker, Landesvertretung Bremen, Berlin
2007 Worpswunder, Stiftung Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen
2006 Geheimnis und Öffentlichkeit, contemporary art projects Anke Blashofer, Berlin
2006 Zeichnungen, Galerie Bode
2006 Open Office, M29 Richter Brückner, Köln
2006 Jackpot, Kunstverein Ludwigshafen und Galerie im Körnerpark, Berlin
2006 Beton in Form, Kunsthaus Kaufbeuren
2006 Intimate Relation(s), Deutsches Kulturzentrum Taipei
2005 Sur le tapis, Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems
2005 Corps en état, Galerie RX, Paris
2005 BetonKunst, Städtische Galerie Fürth
2004 kurzdavordanach, SK-Stiftung Kultur, Köln
2004 B2B and back again, Laura Mars Grp., Berlin
2003 portraits (in time), Taiwan International Visual Arts Center, Taipei
2002 Zeichnungen, Galerie Hengevoss Dürkop, Hamburg
2001 scheinbar verwandt, Rudolf-Scharpf-Galerie, Ludwigshafen
2000 Deep Distance – die Entfernung der Fotografie, Kunsthalle Basel

Kurzbeschreibung
Hauptmotiv ist der Mensch und somit die Beschäftigung mit dem Portrait, wobei sie oft auch die Mitwirkung des Portraitierten wünscht und somit das Thema des Selbstportraits aufgreift. Dabei setzt sie manchmal verschiedene Fragmente zusammen und „komponiert“ ein neues Portrait, z.B. aus Fragmenten derselben Person zu verschiedenen Zeitpunkten oder von verschiedenen Personen, die eine Verwandtschaft aufweisen. Das Skizzenartige, die wiederholte Beschäftigung mit dem „Selbstportrait“ nehmen den Charakter eines Tagebuchs an, ein Tagebuch, das flüchtig auf die Haut gemalt, als Erinnerung fotografiert wird.

Essay zur Ausstellung „Transmission“
Cony Theis präsentiert eine skulpturale Installation von 24 Kissen aus Beton sowie Papierarbeiten, die Badeszenen und Wolkengebilde darstellen. Kleine Zierkissen, mit denen die Vorstellung von Gemütlichkeit und Geborgenheit assoziiert wird, sind aus Beton geformt und an die Wand gehängt. Durch die dreidimensionale Ausgestaltung täuschen sie beim ersten Hinschauen vor, dass es sich tatsächlich um Gebrauchsobjekte handelt. Ein Eindruck, der durch den seidigen Glanz der Wachsoberfläche, welche die Farben zum Leuchten bringt, verstärkt wird. Die wie in einem Kaufhaus, in Reih und Glied präsentierten Kissen sind zugleich skulpturale Installation und Bild: die einzelnen Teile verwandeln sich im Verbund mit der Wand zu farbigen Quadraten eines geometrischen Bildes, wobei die verschiedenen Kissen unterschiedliche Farbnuancen vertreten.

Die Skulpturen täuschen reelle Objekte vor, die installativ präsentiert werden, selbst jedoch zum Bild mutieren. Die Verschiebung der Sinneswahrnehmung ist ein Merkmal, das sich faktisch in jeder Arbeit von Cony Theis wiederfindet. So auch in den beiden, hier gezeigten, Bilderserien der Badeszenen und Wolkenbilder. Thematisch stehen die Bilder in der Tradition der Pleinairmalerei. Bei den Badeszenen denkt man unwillkürlich an die Strandbilder von Eugène Boudin. Es handelt sich dabei allerdings nicht um ein kunsthistorisches Zitat wie dies bei der, in Balmoral begonnenen, Goya-Serie der Fall ist. Vielmehr liegen hier Ferienerinnerungen zugrunde: schnell geknipste Urlaubsaufnahmen werden malerisch umgesetzt.

Worauf es Theis ankommt ist, die Körperhaftigkeit der Wolken und die Kraft der Wellen, beziehungsweise das sanfte Dahinplätschern des Wassers dem Papier abzuringen. Dafür verwendet sie chinesische Tusche und Ölfarbe, die das Transparentpapier durch ihre andersartige Beschaffenheit, den mehr oder minder flüssigen Farbauftrag unter Einbeziehung blanker Flächen verformen: die Bildfläche wölbt sich hier und zieht sich dort zusammen; sie nimmt Volumen an, dies umso mehr, als die Farbe bis zum Rand der Blätter reicht. Die Malerei nimmt damit skulpturale Formen an, gleichzeitig betont dies die Fragilität des Materials und im übertragenen Sinn auch der Vergänglichkeit solch unbeschwerter Lebensmomente.
Danièle Perrier

Die Ausstellung „Transmission“ ist vom 28. März – 31. Dezember 2010 in der Nassauischen Sparkasse Wiesbaden zu sehen.