Peter Pommerer
peter [dot] pommerer [at] web [dot] de
Vita
1968 geboren in Stuttgart
1991-97 Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig
Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.
Preise und Auszeichnungen
2008 Stipendium Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems
2003 Stipendium des Landes Niedersachsen
2002 Stipendium der Künstlerstätte Schloß Bleckede
2001 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1999 Stipendium Kunstfonds e.V. Bonn
1997-98 DAAD Wien
Einzelausstellungen
2008 The Black Angel’s Dead Song, The Vangi Sculpture Garden Museum, Shizuoka, Japan
2007 Ich war im Hemd oder im Unterrock, carlier | gebauer, Berlin
2007 Himmelsleiter, Künstlerhäuser Worpswede
2005 Lena, Städtische Galerie Paderborn
2004 Lena, Sprengelmuseum Hannover, Die Kleine Galerie, Hannover
2004 Taro Nasu Gallery, Tokyo
2003 Oder wie Efeu, carlier | gebauer, Berlin
2003 First chapter of the history with two horizons, Taro Nasu Gallery, Tokyo
2003 Broadway Boogie Woogie, Raum Aktueller Kunst Martin Janda, Wien
2002 Cirque/Zirkus, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
2002 Peter Pommerer. Wiegeschritt. Höhenflug, Wunderbares, Kunstverein Hannover
2002 Haus des Zeichners SF, Haus der Kunststiftung, Stuttgart
2001 Katze. Aluminiumherz. Jetztzeit., Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe
2001 dreaming doodelings, Taro Nasu Gallery, Tokyo
2000 Die Pest der Phantasmen, carlier | gebauer, Berlin
2000 Sonne Mond und Sterne, Raum aktueller Kunst Martin Janda, Wien
2000 Did Henri Matisse do abstract paintings in secret?, Galeria Foksal, Warschau, Poland
1999 Romeo und Julia, Workweb Art, Köln
1999 Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe
1999 Taro Nasu Gallery, Tokyo
1998 Volksgartenpavillon, Wiener Kunstverein
1998 Emily Tsingou Gallery, London, England
1998 Raum Aktueller Kunst Martin Janda, Wien
1995 Hinter Glas, Kunstraum Wohnraum, Hannover
1993 Zimmer frei, Braunschweig, Germany
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2009 km 500 2 Stipendiaten 2008 des Landes Rheinland-Pfalz und des Künstlerhauses Schloß Balmoral, Kunsthalle Mainz
2008 same same but different, Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems
2007 RCA secret 2007, Gulbenkian Gallery at the Royal College of Art, London
2007 Who remembers where they are from?, Galerie Martin Janda,
Raum aktueller Kunst, Wien
2007 Historyteller, Gallery Lautom Contemporary, Oslo
2007 The Evil, Teil 1, Press & Politics, Galerie Gebr. Lehmann,
Dresden
2007 Portrait Session, Hiroshima City Museum of Contemporary Art
2006 14 x Kunst am Bau. Realisierte Projekte 2004-2006, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
2006 RCA Secret 2006, Gulbenkian Galleries of the Royal College of Art, London
2006 Personal Affairs, Museum Morsbroich, Leverkusen
2005 farb.räume, Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt
2005 Orphans of the Void, Sale Rekalde, Bilbao
2004 Contemporary Art from Germany, Europäische Zentralbank, Frankfurt a. M.
2004 Gegen den Strich. Neue Formen der Zeichnung. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
2004 Arte termita contra elefante blanco. Comportamientos actuales del dibujo, Fundaciòn ICO, Madrid
2004 Zeichnung, Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen
2004 Strategies of desire, Kunsthaus Baselland
2004 siemens arts program, Staatl. Kunsthalle Baden-Baden
2004 All Creatures Great and Small, Comme ci Comme ça II, Salon d’Art, Köln
2003 Zeichnung, Kunstverein Heilbronn
2003 Actionbutton, Hamburger Bahnhof Berlin
2003 RCA secret, Gulbenkian Galleries, London
2003 Klimatisch im Hoch, Galerie Lis Hämmerle, Bregenz
2003 Outlook-Landschaftsbezogene Kunstprojekte in der Lüneburger Heide”, Kunstverein and Stiftung Springhornhof, Neuenkirchen
2003 Herbarium der Blicke, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
2002 Biennale Europea Arti Visive. Premio del Golfo la Spezia 2002, Mus. Diocesano, Palazzina delle Arti, Florenz
2002 Woof Woof, Project, Dublin
2001 Woof Woof - Becoming animal, Austrian Cultural Institute, London
2001 Schwarzwaldhochstraße - Aktuelle Kunst in und aus Baden-Württemberg, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
2001 Kabinett der Zeichnung, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
2001 10 years, Galerie Gebauer, Berlin
2000 Kabinett der Zeichnung, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
2000 RCA secret, Royal College of Art, London
2000 At your service, Galerie Gasser und Kunert, New York
2000 Viva Maria III, Galerie Karin Günther Hamburg
2000 Blume 2000, Kunstverein Springhornhof Neuenkirchen
2000 Hallöchen, Hallöchen, De Lege Ruimte, Gent
2000 Am Ort, Berlin
2000 Gut aufgelegt, 75 Jahre Griffelkunst, Kunsthaus Hamburg
1999 German Open. Gegenwartskunst in Deutschland, Kunstmuseum Wolfsburg
1999 Get Together – Kunst als Teamwork, Kunsthalle Wien
1999 From B to A and back, Arti et Amicitiae, Amsterdam
1999 Missing Links No.2, Aktionsforum Praterinsel-Laboratorium, München
1998 Nach vier kommt fünf, Raum Aktueller Kunst, Wien
1998 Glut, Kunsthalle Düsseldorf
1998 surfacing, ICA, London
1998 Absolut Secret, Royal College of Art, London
1998 Songs from a Room, Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe
1997 time out, Kunsthalle Nürnberg
1997 1968, Goldsmiths College, London
1996 Now Here, Louisana Museum, Kopenhagen
1995 Just do it, Cubitt-Gallery, London
1994 ReklamARTion, Hannover
Kurzbeschreibung
Peter Pommerer verziert Räume mit raumgreifenden Zeichnungen, welche er temporär in kryptischmagische Märchenwelten verwandelt. Dabei bedient er sich der schematisierten Formensprache des Mittelalters und der Palette eines bestimmten Repertoires an Motiven: Engel, Sternschnuppen, Elefanten, Elfen, traumtanzende Elefanten, Smilies und Berge beseelen die ornamentalen Bildfelder. Auch Graffiti, in deren Spontaneität Pommerer den Ausdruck geballter Energie findet, gehören zu
seinen Inspirationsquellen.
Schon die Bildkisten von 2003 wurden als Miniaturbühnen definiert – ein Theaterraum, in dem kleine, pointierte Geschichten erzählt wurden, die auf poetische Weise Lebenswahrheiten ansprechen. In der Regel betrachtet Pommerer den gesamten Raum als Theaterraum. Der Bühnencharakter tritt zurück, der Betrachter wird voll in das Geschehen mit eingebunden. Wie in romanischen Kirchen wird die Wand zum Bilderbuch. Dicht an dicht ordnen sich die Bildfelder, manchmal chaotisch wie bei
einer Petersburger Hängung; manchmal fügen sie sich in ornamentale Wandgliederung ein, wie in alten Palazzi. Die Wand wird dabei als Begrenzung aufgefasst: Die Zeichnung stellt keine räumliche Erweiterung nach außen dar, sondern verharrt in der absoluten Flächigkeit und wirkt so in den Raum hinein.
In Balmoral hat Pommerer eine neue Sprachform entwickelt: Er betonte die Symmetrie des Raumes durch große – aber nicht wandfüllende – spiegelbildliche Wandbilder. Mit Buntstiften direkt auf die Raufasertapete gezeichnet, haben sie eine besondere Leichtigkeit, etwa wie alte Fresken. Er organisierte die großen Felder in zahlreiche geometrische Felder kleineren Umfangs, die ein zentrales Motiv umrahmen – eine freie Form, die Graffiti nachempfunden ist. In den kleinen Feldern sind geometrische Formen und immer wieder das Auge dargestellt. Mehr noch als in den märchenhaften Welten früherer Arbeiten, in denen hinter der fröhlichen Fassade manchmal auch das Bedrohliche lauert, spürt man hier die tiefere Bedeutung der kryptischen Zeichen; man glaubt, eine versteckte Botschaft zu spüren, die nur Eingeweihten offenbart wird.
Danièle Perrier
aus: Balmoral km 500/2, Jahrbuch 2008/2009, Teil 1 (= Katalog zur Ausstellung km 500 2 in der Kunsthalle Mainz), Berlin: argobooks, 2009. S. 32.