Hannes Norberg

norberg [at] gmx [dot] de

Vita
1969 geboren in Worms
1991-98 Studium Malerei und Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf
2000-03 Organisation des Ausstellungsraumes escale in Düsseldorf (mit Heike van den Valentyn und Christoph Wedding)

Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Preise und Auszeichnungen
2008 Austauschstipendium des Landes Rheinland-Pfalz mit Fujian, China
2007 Förderkoje New Talents, Art Cologne
2002 Villa Romana Preis
2000 DAAD-Stipendium für New York
1996 Stipendium Cité International des Arts, Paris

Einzelausstellungen (Auswahl)
2008 Art Brussels „New Talents“ (mit Galerie Hustinx, mit S. Löffelhardt), Brüssel
2007 Lionel Hustinx arts contemporains, Liège
2007 Galerie Benden & Klimczak, Köln
2006 atelierfrankfurt/projektraum, Frankfurt a. M.
2006 Galerie Asim Chughtai, Berlin (mit Stefan Löffelhardt)
2005 Galerie Benden & Klimczak, Köln
2005 Konsortium, Düsseldorf
2005 Fleisch / Café Moskau, Berlin
2003 Galerie von der Milwe, Aachen
2001 escale, Düsseldorf
2000 Bahnhof Eller, Düsseldorf (mit Armin Hartenstein)
1999 escale, Düsseldorf
1995 Institut Francais, Düsseldorf (mit A. Reineke)

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2009 Alpha, DREI Raum für Gegenwartskunst, Köln
2009 Gold, SCA Gallery, Sydney
2009 couples & relations, DREI Raum für Gegenwartskunst, Köln
2009 km 500 2 Stipendiaten 2008 des Landes Rheinland-Pfalz und des Künstlerhauses Schloß Balmoral, Kunsthalle Mainz
2008 Löffelhardt, Norberg, van der Ploeg, DREI Raum für Gegenwartskunst, Köln
2008 Crossing Borders, bkhf gallery, Miami, USA
2008 Groupshow, Galerie Hustinx, Liège
2008 artpalmbeach3(mit Galerie Benden & Klimczak)
2008 Art Cologne (mit Galerie Benden & Klimczak)
2008 Viennafair (mit Galerie Benden & Klimczak)
2008 Künstlerbücher, WP8, Düsseldorf
2008 photo Miami (mit Galerie Klaus Benden)
2007 Rachel Total, Projektraum Rachel, Düsseldorf
2007 Whiteout (500 Leuchtkästen), Installation Innenstadt Düsseldorf
2007 Fotografie: Finkelstein, Gursky, Lafontaine, Norberg, Ruff u.a., Galerie Benden & Klimczak, Köln
2006 Hotel Kristall, Galerie Auriel Scheibler, Köln
2006 Whiteout, Konsortium, Düsseldorf
2006 Art Cologne, mit Galerie Benden & Klimczak und Galerie Asim Chughtai
2005 Via Senese, Fuhrwerkswaage, Köln
2005 2. Berliner Kunstsalon (mit Konsortium)
2004 Licht! Zeitgenössische Fotografie, glue, Berlin
2004 1. Berliner Kunstsalon (mit glue)
2003 Vor der Arbeit, Bahnhof Eller, Düsseldorf
2002 Heute bis jetzt – zeitgenössische Fotografie aus Düsseldorf II, museum kunst palast, Düsseldorf
2002 Salon Villa Romana, Florenz
2001 Villa Romana Preisträger, Saarlandmuseum Saarbrücken
2000 art primeur, Kunstverein Pictura, Dordrecht, Niederlande
1998 Kulturpalast Rood-El-Farag, Kairo
1998 Sydney/Sydney, SITE No.I, Düsseldorf
1997 Pyrmont, Goethe Institut/ UTS Gallery, Sydney
1995 Galerie Löhrl, Mönchengladbach
1994 Netz Europa, Landesmuseum Linz

Kurzbeschreibung
385 Studien für ein Foto lautet der Titel des kommentarlosen Katalogs von Hannes Norberg. Er greift den Gedanken der Musterbücher auf, in denen Architekten und Bildhauer seit dem Mittelalter Anregungen suchten. Doch wozu braucht ein Fotograf Skizzen? Fotografien sind doch Abbilder einer existenten Situation. Was ist denn das Thema von Norbergs Fotografien? Wir erahnen es: Bei Norberg hat Fotografie einen anderen Ansatz.
Analysieren wir also sein Skizzenbuch, welches eine Vielfalt von Architektur- und Skulpturenentwürfen enthält. Es können einfache, dreidimensionale Körper sein, schlichte Baukörper oder komplexe Baustrukturen, in Auf- oder Untersicht, frontal oder von der Seite gezeichnet. Oft lassen die Skizzen ein Raumvolumen entstehen.
Manchmal werden ein paar Elemente durch farbliche Hervorhebung des Hintergrundes von den anderen abgesetzt; öfters werden einzelne Skizzen umrahmt. Dies hat zur Folge, dass sie von den anderen Entwürfen isoliert und gleichzeitig in Bezug zum gewählten Bildausschnitt gesetzt werden. Auffallend ist, dass in diesen gerahmten Skizzen eine Bodenlinie eingezeichnet ist, so dass die plastischen Elemente einen Bezugspunkt zum Standort erhalten. Sie entwickeln sich zu Architekturlandschaften. Norberg konstruiert regelrecht die Bilder, die er fotografiert. So versteht sich, dass er für diese konzeptuelle „Malerei“ auch auf Skizzen als erste gedankliche Stützen zurückgreift. In den in Fujian (China) entstandenen Studien verwendet Norberg chinesische Zeitungen, die so fotografiert sind, dass sie an eine abstrakte Landschaft erinnern lassen. Dabei werden die Schriftzeichen zu Straßenachsen, Feldern und Stadtplänen. In anderen Bildern konstruiert er Stapel aus Baustoffen, die vor einem intensiv farbigen, monochromen Hintergrund stehen und starkes Volumen annehmen, umso mehr, als die Horizontlinie immer tief sitzt. Tinte, Holz, Styrodur und Farbe sind die Materialien, aus denen er seine Bilder konstruiert und temporäre Motive gestaltet, die nur fürs Objektiv entstehen. Norberg ist als Konzeptkünstler zugleich Architekt, Plastiker und Maler und letzten Endes Fotograf.

Danièle Perrier

aus: Balmoral km 500/2, Jahrbuch 2008/2009, Teil 1 (= Katalog zur Ausstellung km 500 2 in der Kunsthalle Mainz), Berlin: argobooks, 2009. S. 25.