Sigune Hamann

sigune [at] sigune [dot] co [dot] uk
Vita
1963 geboren in Frankfurt a. M.
Sigune Hamann studierte an der Universität der Künste Berlin (Diplom und Meisterschülerin) und am Royal College of Art London (MA mit distinction).
Seit 2002 Dozentin an der University of the Arts London, Camberwell College of Arts
Die Künstlerin lebt und arbeitet in London.
Preise und Stipendien
2009 Creeksid Open 2009: finanzielle Förderung
2007 TrAIN Balmoral Stipendium, Bad Ems
2007 Auswahl Celeste Art Prize
2004 Nominierung für den Citigroup Photography Prize 2004, The Photographers Gallery, London
2001 Production Award, Cork Film Centre, Ireland
2000 Arts Council Award The School of Sound, London
1997 A4E Arts Council Grant through the National Lottery
1994 Delfina Studio Award, London
1992 Prince Albert's Vision Award, London
1991-93 Friedrich Naumann Stiftung Stipendium für Großbritannien
1990-91 DAAD Jahres-Stipendium für Großbritannien
Ausstellungen und Projekte (Auswahl)
2009 Streetlight 09, Westway/Portobello Road, London
2009 Creekside Open 2009, APT Gallery - Art in Perpetuity Trust, London
2008 the walking up and down bit, BFI (British Film Institute) Southbank Atrium, London
2008 km 500 Stipendiaten 2007 des Landes Rheinland-Pfalz und des Künstlerhauses Schloß Balmoral, Kunsthalle Mainz
2008 Sample #1, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
2008 a very short space of time through very short times of space, Tanya Kiang Gallery of Photography, Dublin
2008 BEYOND NATURE, Galerie Heike Strelow, Frankfurt a. M.
2008 Whatever it’s doing it’s doing it now, Gallery of Photography, Dublin
2007 Held together with Water / Kunst aus der Sammlung Verbund, Museum für angewandte Kunst, Wien
2007 Entspannen auf die klassische Art, Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems
2007 the moment we knew nothing of each other, Permanente Installation Royal and Derngate Theatres, Northampton
2005 I’ll walk alone – you’ll never walk alone, Harris Museum & Art Gallery, Preston, Rhizome virtual art-base collection
2005 DinnerFor1, British Council Germany, Goethe Institute London, transmediale 05 - International Media Festival Berlin, International art collection Verbund, Vienna, Rhizome virtual art-base collection
2003 film-strips, Goethe Institute London, British Airways Art Collection
2003 The Dialogue of the Dogs , Brighton Media Centre Gallery, Trampoline – Platform for New Media Art Berlin, Cork Film Centre, Irland
2002 NothingButTheTruth.org.uk, Interfiction IX – arte-Faction, Kassel, Stuttgart Film Winter Festival, media selection, The Irish Museum of Modern Art Net, Dublin, Rhizome art-base collection
2001 Only the Names have been changed, Battersea Arts Centre, London, Munich Opera Festival+, Prinzregenten Theater
2001 Erlking commission by Opera North, Leeds
Kurzbeschreibung
Sigune Hamann arbeitet im Spannungsraum von stehendem und bewegtem Bild. Sie experimentiert mit der Bewegung von Bildern, deren Erzählstrukturen sie in Verknüpfung analoger und digitaler filmischer Techniken auch mit Sprache und Sound auslotet.
In Balmoral arbeitete Hamann an Fotografien von Spiegelungen in der Lahn, fotografische Filmstreifen von bewegten Objekten in Bad Ems und Videos von Rheinschifffahrten:
Heimlich
Ich fotografiere Spiegelungen auf der Wasseroberfläche der Lahn. Die reflektierten Gebäude, die Landschaft und der Himmel werden auf den Kopf gestellt und spiegelverkehrt wiedergegeben. Die Bewegung des Wassers erzeugt Bewegungen, das heißt Verzerrungen und Abstraktionen im Bild, sodass die Spiegelbilder eine schwer fassbare Qualität bekommen, die mentale Bilder und Erinnerungen widerspiegelt. Die Bilder machen etwas sichtbar, was real existiert, aber von uns nicht bewusst wahrgenommen wird. Sie sind fotografisch, realistisch und verfremdet, und doch nicht digital manipuliert. Der fließende Charakter der Wasseroberfläche evoziert „verflossene Bilder“ beziehungsweise Erinnerungen.
Das bewusste und unterbewusste Wiedererkennen von Architektur und Landschaftsmerkmalen aus meiner Kindheit rührt mich, die Vertrautheit und Nähe wirkt auf mich gleichzeitig aber auch irritierend. Der Titel der Serie, „heimlich“, bezieht sich im ursprüngliche Sinne des Wortes (siehe Grimmsches Wörterbuch oder Siegmund Freud “Das Unheimliche”) sowohl auf das Vertraute als auch auf das Geheime/Unheimliche. Der Blick in den Fluss gleicht dem Blick in den Brunnen im Märchen. Himmel und Wasser verbinden sich und, wie zum Beispiel bei Frau Holle, gelangt man durch das Wasser in den Himmel.
Rheinschifffahrten
Aus der Idee heraus, von meiner Wohnung in London, die nah an der Themse gelegen ist, nach Frankfurt mit dem Schiff zu fahren, habe ich mehrere Foto- und Videoexperimente mit Schiffen auf dem Mittelrhein (jetzt UNESCO Kulturerbe) gemacht, der die englische Romantik mit geprägt hat. Sowohl Filmstreifen als auch Videoschleifen nehmen die gleitende Bewegung der vorbeiziehenden Landschaft auf. Wie in einem Diorama des 19. Jahrhunderts scheint die liebliche Landschaft mechanisch hinter einer Gruppe von mit Kameras bewaffneten Touristen entlanggezogen zu werden. Weiterführend arbeite ich an einem Projekt über das ‘Winken’ als internationale Geste.
www.nothingbutthetruth.org.uk
www.dinnerfor1.com
www.walkalone-neverwalkalone.net